Friaul (auch mit bestimmtem Artikel verwendet, also das Friaul; furlanisch Friûl, italienisch Friuli, slowenisch Furlanija) ist eine Landschaft im Nordosten Italiens um die Stadt Udine und bildet den Großteil der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien
Der Name Friaul leitet sich vom Namen der Stadt Forum Iulii, dem heutigen Cividale, ab, die durch Gaius Iulius Caesar zur Handelsstadt erhoben wurde.
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Friaul liegt zwischen Venetien im Westen, den Karnischen Alpen im Norden (Grenze zu Kärnten), der Republik Slowenien im Osten und der Adriaküste im Süden. Das zur Hälfte gebirgige Land am Rand der Südalpen geht im Westen in die norditalienische Tiefebene über.
Hauptflüsse sind der Isonzo/die Soča und der Tagliamento, die nahe der Adria sehr breite Schotterbetten (Torrentes) haben – Sedimente aus den Kalkalpen im Norden.
In die Alpen führt eine Dolomitenstraße und die Hauptroute nach Österreich, das Canal del Ferro und Val Canale (Kanaltal), mit seinen Steilwänden und malerischen Ortschaften, deren Namen wie Chiusaforte, Pontebba und Malborghetto zugleich geographische Eigenheiten der Landschaft beschreiben. Im Westen des Kanaltals, am obersten Tagliamento, liegt die Talregion Carnia (Karnien) mit Tolmezzo, die gegen das Belluneser Cadore hin führt. Am Ursprung des Kanaltals im Nordosten der Region, beim Dreiländereck Italien–Österreich–Slowenien, liegt die alte Handelsstadt Tarvisio (deutsch Tarvis) und die Wasserscheide zu den Donauländern: zum breiten Drautal (Tauernautobahn, Villach) und zur Savequelle am 2.863 m hohen Triglav in den Julischen Alpen. Gleich jenseits der Grenze liegen der Wintersportort Kranjska Gora und die Quelle des Isonzo (in Slowenien Soča genannt). Von dort zieht sich das Dolina Soče (Sočatal), durchwegs tief eingeschnitten, durch Slowenien wieder gegen des Alpenrand hin. Der ganze slowenische Teil von Friaul nennt sich Goriška.
In der Küstenebene der oberen Adria liegen die großen furlanischen Städte, der Zentralort Udine, die alte Stadt Aquileia, Grado und Lignano an der Küste, Monfalcone, Cervignano del Friuli und Palmanova, Gradisca d’Isonzo und Gorizia/Nova Gorica am Isonzo, Cividale del Friuli, Tricesimo, Tarcento, Gemona, und Pordenone und Portogruaro gegen Venetien hin.
Friaul liegt in einem tektonisch unruhigen Gebiet. Am 6. Mai und 15. September 1976 ereigneten sich im friulanischen Zentralraum um Gemona und Venzone zwei starke Erdbeben; jenes im Mai forderte rund 1.000 Todesopfer. Der Dom von Gemona wurde erheblich beschädigt, der von Venzone vollständig zerstört. Die nahe Provinzhauptstadt Udine blieb dagegen fast unversehrt, wobei das zweite Beben im Herbst hier größeren materiellen Schaden anrichtete als das Beben zuvor im Frühjahr. In Friaul lag auch das Epizentrum des Erdbebens von 1348, das auch Schäden in Österreich auslöste, sowie den Bergsturz des Dobratschs bei Villach.
Ursache dieser Beben ist die langsame Bewegung der Afrikanischen Platte und des von ihr abgespaltenen Adriadorns nach Norden. Deren Druck auf die Europäische Platte kann sich über einige Jahrzehnte aufstauen und dann plötzlich entladen. Diese Krustenbewegungen manifestieren sich besonders im Norden und Nordosten von Friaul an den geologischen Störungen der Periadriatischen bzw. Save-Linie.